Der Maler, Grafiker und Bildhauer Horst Antes (* 1936) ist schon über ein halbes Jahrhundert tätig und hat als Mitbegründer der neuen figurativen Malerei einen festen Platz in der deutschen Kunst seit den 1960er Jahren. Er ist seit damals vielen durch seine „Kopffüßler“ bekannt. Seit den 1980er Jahren malt er vor allem reduzierte, in einzelne abstrakte Flächen sich aufgliedernde Häuser ohne Zentralperspektive, in klein und bis zum raumgreifenden Großformat. Das Haus ist für ihn „Figur“, bestehend aus fein gemalten und alchemistisch mit Material komponierten Oberflächen und Farben.

Horst Antes wurde 1936 in Heppenheim geboren und studierte Malerei bei HAP Grieshaber an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Dort hatte er von 1984 bis 2000 selbst eine Professur für Malerei. Antes war Teilnehmer der documenta III, IV, VI und der XXXIII. Venedig Biennale. Er hat im Laufe seiner künstlerischen Karriere in zahlreichen Institutionen deutschlandweit und international ausgestellt. Zuletzt (2022) widmete das Kunstmuseum Bremen seinem grafischen Werk eine umfangreiche Einzelpräsentation. Neben einer Retrospektive im Berliner Martin-Gropius-Bau (2013) richtete das Franz Marc Museum in Kochel am See Antes‘ 85. Geburtstag eine umfassende Einzelausstellung aus. 1991 wurde dem Künstler der Große Preis der Biennale von Sao Paulo verliehen.